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Ausstellung „Was ihr nicht seht!“ an der Linden-Realschule

Im Dezember gastierte die Ausstellung „Was ihr nicht seht!“ an der Linden-Realschule. „Was ihr nicht seht!“ ist ein Projekt von Dominik Lucha, der mit seinem Instagram-Account Rassismuserfahrungen von Schwarzen* Menschen in Deutschland sichtbar machen möchte. Schwarzen* Menschen soll er dabei helfen zu verstehen, dass sie mit ihren Erlebnissen nicht allein sind. Weiße Menschen sollen die Ausstellung als Aufruf zu antirassistischem Handeln sehen.

Mit ihren Klassenlehrer*innen hatten die Klassen 5-10 die Möglichkeit, ins Gespräch über Rassismuserfahrungen im Alltag zu kommen. Welche Gefühle haben von Rassismus Betroffene und was macht es langfristig mit Menschen, wenn sie immer wieder Rassismus erleben? Welche Möglichkeiten, einzugreifen und den Betroffenen zu helfen, gibt es? Muss Rassismus immer „böse“ gemeint sein oder kann auch ein achtloser Kommentar rassistisch sein? Und: welche Situationen gab es im Leben der Schüler*innen, in denen sie Rassismus am eigenen Leib erlebten oder beobachteten?

Im Anschluss an den Austausch folgte ein Rundgang durch die Ausstellung, bei der Alltagserfahrungen mit Rassismus kurz im Format der typischen Instagramkacheln geschildert wurden. In einer Besprechungsrunde tauschten die Schüler*innen dann wieder im Klassenverband ihre Gedanken über das Gesehene aus.

Im Rahmen der Ausstellung hatten die Schüler*innen außerdem die Möglichkeit, von eigenen Rassismuserfahrungen zu berichten. So schrieben einige Kinder und Jugendliche von „alltäglichem“ Rassismus, dem sie und andere begegneten:

  • „Als ich 10 war, haben manche Kinder an meinen Braides gezogen und immer gefragt, ob es meine echten Haare sind. Ich habe immer nein gesagt. Die anderen haben gefragt, ob ich etwa eine Glatze habe. Ich habe ihnen gesagt, dass die Haare reingeflochten wurden. Danach haben sich die anderen immer darüber lustig gemacht, dass ich eine Glatze hätte.“
  • „Vor ungefähr 2-3 Wochen bin ich in die U-Bahn eingestiegen, habe mich hingesetzt und mit meinem Bruder auf Ungarisch geredet. Ich wollte gerade meine Maske rausholen, als eine Dame Mitte 50 meinte: „Immer diese Ausländer, die halten sich nie an Regeln.“ Alle in der Bahn haben mich angeschaut, aber nichts gesagt.“
  • „Eine gemeinsame Freundin hat zu meiner Schwarzen Freundin das N-Wort gesagt. Ich habe ihr gesagt, wie verletzend das ist. Wir waren danach keine Freundinnen mehr.“
  • „Im Bus hat mich eine alte Frau gefragt, woher ich komme. Ich fragte nach, weshalb sie das wissen möchte. Sie meinte, ich sei zu dunkel, um aus Deutschland zu sein.“
  • „In der Grundschule haben mich manche meiner Klassenkamerad*innen Nutella genannt und immer Witze über mich gemacht.“

Welches Handeln hilft nun konkret von Rassismus betroffenen Menschen – auch bei uns an der Schule? Hinschauen, nicht Wegschauen. Rassismus  erkennen und als solchen benennen. Und: die Betroffenen unterstützen und dafür sorgen, dass sie in Sicherheit sind.

Mehr Infos zur Ausstellung gibt‘s beim Instagram Account: https://www.instagram.com/wasihrnichtseht/

Gefördert wurde die Ausstellung von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, der wir herzlich für die finanzielle Unterstützung danken!